19 Nis 2018 | |
Linz | |
Austria |
Aynur ist in einem alevitischen Dorf aufgewachsen, in dem die Menschen nicht nur in enger Verbindung mit der Natur leben, sondern auch mit der Musik, die sie von der Geburt bis zum Friedhof stets begleitet. Informationen und Geschichten wurden über Jahrhunderte nicht durch Bücher, sondern durch singende Geschichtenerzähler tradiert. Diese Heimat Aynurs lebt in ihren Liedern weiter, die meist von Liebe, Schmerz und Verlust erzählen. Die Texte stammen aus ihrem Umfeld, von alten Menschen, aus Archiven und teilweise auch von ihr selbst. 2005 porträtierte sie der Regisseur Fatih Akin in seinem Dokumentarfilm Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul. Ein bewegender Auftritt in dem Film machte die kurdische Sängerin schlagartig auch international bekannt. Seither gilt sie als Sprachrohr ihrer Heimat und steht vor allem auch für ein sich wandelndes Selbstverständnis kurdischer Frauen, die aus den traditionellen Rollenbildern ausbrechen.